SKI ALPIN / 10. Gomadinger Sternbergpokal
Rennen nach schweren Stürzen abgebrochen


Freuen konnte sich Michael Böhmler über seinen neu aufgestellten Streckenrekord am Ende nicht. Zu sehr wurde gestern der Sternbergpokal von schweren Stürzen einiger Fahrer überschattet. Aus Rücksicht auf die Gesundheit der Läufer wurde das Rennen daher vorzeitig abgebrochen.

MARKUS SOSNOWSKI

 

Eigentlich hätte die zehnte Auflage des Gomadinger Sternbergpokals ein voller Erfolg werden sollen. Die Rahmenbedingungen mit einer perfekt präparierten Piste, strahlendem Sonnenschein und rund 1200 Zuschauern, die das Winterspektakel vom Streckenrand aus verfolgten, waren dazu jedenfalls gegeben. Dennoch sollte die Jubiläumsveranstaltung des SV Gomadingen nach den schweren Stürzen einiger Starter mit einem faden Beigeschmack enden.
 
"Die Strecke ist heute schnell wie nie zuvor", schürte der Streckensprecher bereits zu Rennbeginn die Erwartungen der Zuschauer, dass der Streckenrekord von Udo Stenzel (TSG Reutlingen) aus dem Jahre 1987 an diesem Tage durchaus in Gefahr geraten könnte. Statt des Streckenrekords brachten sich viele Läufer jedoch nur selbst in Gefahr, indem sie auf der durch den harten Schnee auch sehr schnell gewordenen Piste zu viel riskierten. Die Folge war eine Reihe von Stürzen, bei denen manch einem Zuschauer fast der Atem stockte. Besonders die letzte Kurve vor dem Steilhang ins Ziel forderte das ganze Können der Fahrer und entpuppte sich als der große Schlüsselpunkt für die Fahrer.
 
"Wir haben die Strecke in den letzten Jahren immer breiter gemacht", nahm Horst Reiner vom Veranstalter SV Gomadingen Stellung zu den getroffenen Sicherheitsmaßnahmen für die Fahrer. "Außerdem wurden zusätzlich Fangzäune aufgestellt und die Piste insgesamt ein bisschen entschärft."
 
Dies konnte allerdings auch nicht verhindern, dass selbst ein so routinierter Fahrer wie Vorjahressieger Frank Burgemeister (Pfullingen) schwer stürzte. Burgemeister, der nach seinem Sturz zeitweise das Bewusstsein verloren hatte, musste wie drei weitere Läufer mit dem Notarzt ins Krankenhaus gebracht werden. Der Veranstalter, der sich daraufhin mit den Mannschaftskapitänen der 33 gemeldeten Teams zusammensetzte, brach daraufhin das Rennen ab.
 
"Das Problem ist, dass die Strecke einfach wahnsinnig schnell ist und wir nach den bisherigen Stürzen so nicht weitermachen können", begründete Horst Reiner den Abbruch. Für Reiner lag die Ursache der relativ hohen Unfallquote weniger am Streckenprofil als vielmehr am Ehrgeiz der Fahrer: "Die Fahrer sind hier, um möglichst schnelle Zeiten zu fahren, da will sich natürlich keiner zurücknehmen", brachte Reiner zwar Verständnis für den Ansporn der Fahrer auf, sah aber letztendlich das Risiko für weitere Verletzungen zu groß.
 
Rückmeldung für die hervorragende Arbeit an der Strecke bekam der Veranstalter schließlich von denjenigen Läufern, die es unfallfrei bis ins Ziel geschafft haben. Darunter auch "Oldie" Heinz Döring und der Mitfavorit Harald Rauscher, die beide die Strecke als einwandfrei befanden. Dies bestätigen auch die Top-Zeiten von Werner Brendle (SAV Holzelfingen) und Michael Böhmler (Pfullingen), die mit ihrer Zeit den langjährigen Streckenrekord von Udo Stenzel (43,01 Sekunden) jeweils unterbieten konnten. Die schnellste Zeit von Michael Böhmler, der die 850 Meter lange Strecke in einer Zeit von 41,85 Sekunden bewerkstelligte, blieb letztendlich jedoch zweitrangig.

 

Auch Anke Schöll hat es erwischt: Auf einer sehr schnellen Strecke am Gomadinger Sternberg gab es viele Stürze. Zu viele für die Verantwortlichen des SV Gomadingen, die sich nach Absprache mit den Teams wenig später dazu entschlossen, das Rennen abzubrechen. FOTO: MARKUS SOSNOWSKI 

 

Erscheinungsdatum: Montag 30.01.2006